Die optimale Videolänge

Geht es um die optimal Länge von Videos, die eine möglichst große Zuschaueranzahl und Conversion-Rate erzielen sollen, lässt sich eines vorweg sagen: Es gibt hier keine universell einsetzbare Formel, die alle Bereiche und Anforderungen gleichermaßen bedient. Fest steht aber, dass ihr Video so kurz wie möglich sein sollte, da die Aufmerksamkeitsspanne statistisch gesehen mit jeder Sekunde des Videos immer weiter sinkt.

Um Ihnen näher zu bringen, wie Sie sich dennoch an die optimale Videolänge für Ihren individuellen Content annähern können, haben wir für Sie die Punkte zusammengefasst, auf die Sie im Besonderen achten sollten.

Wer sind Ihre Nutzer?

Machen Sie sich am besten zuerst klar, wen Sie mit Ihren Videos erreichen wollen. Wie viel Zeit hat Ihre Zielgruppe im Durchschnitt für das Schauen von Online-Videos? Zielen Sie mit Ihren Clips in die Richtung von technisch versierten Jugendlichen, die einen großen Teil Ihrer Freizeit im Netz verbringen oder mehr in die Richtung von Geschäftsleuten, die terminlich an der sprichwörtlichen kurzen Leine laufen? Wenn Sie sich nicht sicher sind, wer Ihre Videos schaut, stellen Sie Nachforschungen darüber an. Zu verstehen, wer genau Ihre Nutzer und Zuschauer sind, ist elementar wichtig, um die optimale Länge für Ihre Videos herauszufinden.

Wie viel Hintergrundwissen bringen Ihre Zuschauer mit?

Als nächstes ist es für die optimale Videolänge relevant, herauszufinden, ob Ihre Zuschauer „blind“, also ohne Hintergrundinformationen zum jeweiligen Thema zu Ihrem Video gelangen. Möchten Sie beispielsweise eine Versicherung verkaufen – ein Klassiker unter den wirklich Komplizierten Video-Themen – ist es ratsam, zunächst etwas Zeit dafür zu verwenden, die Zuschauer in die Thematik einzuführen. Wenn Ihr Markt allerdings bereits gut etabliert ist und die Zuschauer mit entsprechendem Wissen zu Ihren Videos gelangen, sollten Sie direkt und ohne Umschweife zur Kernaussage Ihrer Clips springen können – Hier können Sie die Einführung getrost weglassen.

Es ist also extrem wichtig, dass Sie sich klarmachen, wo Ihre Zuschauer herkommen und wie viel Sie über den Kontext Ihrer Videos wissen – oder eben nicht wissen.

Wie viel Inhalt müssen Sie im Video unterbringen?

Setzen Sie bei der Auswahl Ihres Video-Contents klare Prioritäten. Wie viele von den Informationen, die Sie vermitteln möchten, müssen tatsächlich im Video eingebracht werden? Welche lassen sich auch woanders – beispielsweise auf Ihrer Webseite oder in Email-Newslettern – platzieren? In der Welt der Online-Videos müssen Sie sich Ihren Inhalt wie einen Hakenköder beim Angeln vorstellen. Der Content muss „nur“ ausreichen, um das Interesse der Zuschauer zu wecken und Sie dazu bewegen, sich mehr Informationen über Ihr Produkt zu verschaffen, Sie also an den Haken zu bekommen. Andererseits kann Ihre Contentstrategie auch viel längere Videos erfordern. Ein Trainingsvideo für Angestellte eines Unternehmens kann beispielsweise auch bis zu 15 Minuten dauern. Je nach Anwendungsbereich können die vermittelten Informationen und dementsprechend die optimalen Videolängen stark variieren.

Zusätzlich haben Sie hier die Möglichkeit Ihre Zuschauer nicht nur zu informieren, sondern auch zu entertainen. Wenn Sie Ihre Inhalte zum Beispiel geschickt in eine unterhaltsame Geschichte einflechten, können Sie das Interesse der Zuschauer um einiges länger aufrechterhalten, was Ihnen die Möglichkeit gibt, zusätzlichen Content in dem Video zu präsentieren. Außerdem neigen die Menschen dann eher dazu, Ihre Videos über Social Media-Plattformen zu teilen.

Wie soll Ihr Video veröffentlicht werden?

Abhängig von der Art und Weise, wie Sie Ihren Clip verbreiten möchten, unterscheiden sich auch hier die empfohlenen Laufzeiten, bzw. varriert die optimale Videolänge auch hier in Abhängigkeit vom Einsatzgebiet. Wenn die meisten Ihrer Nutzer Ihre Videos auf YouTube schauen, sind diese im Durchschnitt bereit, etwas mehr Zeit für das Betrachten Ihrer Videos aufzuwenden. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, einige zusätzliche Informationen in diesen Videos unterzubringen. Möchten Sie das Video allerdings auf Ihrer Webseite oder in Emails verbreiten, müssen Sie davon ausgehen, dass die Leute, auf die Sie so abzielen, weniger Zeit in das Betrachten Ihrer Videos investieren werden. Kommen Sie hier also so schnell wie möglich zur Kernaussage.

Die optimale Länge eines Videos zu bestimmen ist allerdings nur die halbe Miete. Zusätzlich zu den Informationen, die Sie vor dem Erstellen Ihrer Clips zusammentragen, sollten Sie außerdem Daten sammeln, nachdem Ihr Video online gegangen ist. Die meisten Video-Plattformen bieten inzwischen die Möglichkeit, umfassende Analytics vorzunehmen. Nutzen Sie diese Informationen, um Ihre Videos zu editieren und zu optimieren. Worauf Sie bei den Analytics im Detail achten sollten, können Sie hier nachlesen.

Als ungefähre Richtlinie können Sie sich, abhängig vom Inhalt Ihrer Videos, an diese Aufstellung halten:

  • Tutorials: 45 bis 90 Sekunden
  • Kreative Werbefilme: 15 bis 59 Sekunden
  • Crowdfunding Videos: bis zu 2,5 Minuten
  • Testimonials: 60 bis 119 Sekunden

Als Beispiel für eine interessante Kombination aus Testimonial und Filmtrailer mit der richtigen Länge:

Fazit: Optimale Videolänge variiert je nach Einsatzgebiet

Auch, wenn sich nicht pauschal sagen lässt, wie lange Ihr Video im Idealfall sein sollte, gibt es dennoch einige wichtige Faktoren zu beachten, aus denen Sie sich eine ungefähre Laufzeit ableiten können. Außerdem besteht die Möglichkeit, mit verschieden langen Versionen des gleichen Videos an den Start zu gehen und in guter, alter A/B-Test Manier auszuprobieren, welche Variante Ihrer Zielgruppe besser gefällt.

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