Google Gemini Code Assist: Kostenlose KI-Hilfe mit 90-fachem Kontingent

Key Facts

  • Freier Zugang für Einzelanwender:innen: Bis zu 180.000 Code Completions/Monat
  • Deutlich mehr als GitHub Copilot Free: Nur 2.000 Code-Vervollständigungen/Monat bei Copilot
  • Unterstützte IDEs: Visual Studio Code, GitHub und JetBrains-Umgebungen
  • Sprachen & Token-Fenster: 38 Programmiersprachen, bis zu 128.000 Tokens kontextabhängig
  • Gemini 2.0-Modell: Generiert komplette Codeblöcke & bietet Chat-Interface für Anweisungen
  • Erweiterte Funktionen: Geschäftskunden erhalten mehr Integrationen (z.B. Google Cloud) & private Codequellen

Google geht einen weiteren Schritt in Sachen KI-gestütztes Programmieren und stellt mit Google Gemini Code Assist ab sofort eine kostenlose Version für Einzelanwender:innen bereit. Zuvor war das Tool vor allem in der Enterprise-Welt aktiv und begeisterte Teams, die komplexe Projekte schneller und effizienter umsetzen wollten. Nun sollen auch Studierende, Freelancer und Hobbyentwickler von den generösen Kontingenten profitieren – satte 180.000 Code Completions pro Monat klingen im Vergleich zu GitHub Copilots 2.000 freien Vervollständigungen beinahe astronomisch.

Mehr Code, weniger Limit: Google zielt auf Einzelanwender:innen

Der Markt für KI-basierte Coding-Assistenten ist hart umkämpft. GitHub Copilot hat sich dank früher Marktdominanz einen Namen gemacht, doch die Beschränkung auf 2.000 monatliche Code-Vervollständigungen im kostenlosen Plan sorgt oft für Frust. Genau hier setzt Google an: Mit seinem neuen, freien „Individual Tier“ für Gemini Code Assist will der Konzern einen Einstieg ohne enge Nutzungsbeschränkungen schaffen.

Laut Google senior director Ryan J. Salva wolle man „allen einen bequemen Zugang zur modernen KI-Programmierung bieten“, ohne jede Zeile Code manuell eintippen zu müssen. Statt zwischen Dokumentationen, Foren und IDEs hin- und herzupendeln, soll man künftig in Visual Studio Code, GitHub oder JetBrains dank einem einzigen Plugin alles aus einer Hand erhalten.

So funktioniert Gemini Code Assist

Genau wie sein Pendant für Unternehmen basiert die kostenlose Version auf dem Gemini 2.0-Modell. Dieses kann nicht nur Code-Bausteine vervollständigen, sondern via Chat-Interface auch komplexe Anweisungen verstehen. Wer möchte, kann sich beispielweise ein React-Setup generieren lassen, indem er oder sie eingibt: „Erstelle mir eine einfache React-App mit Login-Formular und Logout-Funktion“.

  • Automatische Code-Vervollständigung: Während des Tippens werden sinnvolle Vorschläge eingeblendet.
  • Erstellung kompletter Code-Blöcke: Längere Passagen (z.B. HTML-Formulare, Functions, Klassen) lassen sich per Befehl generieren.
  • Mehrere Sprachen: Gemini unterstützt laut Google 38 Programmiersprachen, von JavaScript und Python über Go bis C#.
  • Hoher Kontextumfang: Mit bis zu 128.000 Tokens kann das Modell auch längere Chats oder umfangreiche Code-Reviews verarbeiten.

Gemini macht sich auch an anderer Stelle breit

Gleichzeitig setzt Google bei seiner „Gemini AI“-Familie auf umfassende Verbesserungen in der Konversations-Sparte. Ein spannendes Feature: Die KI soll sich frühere Dialoge und Kontexte merken können, um Follow-up-Fragen besser zu verstehen. Wer also letzte Woche eine Diskussion über die Milchstraße führte, kann sich jetzt eine Zusammenfassung geben lassen, ohne erneut alle Details eingeben zu müssen.

Aktuell steht diese Funktion allerdings nur zahlenden Abonnent:innen des Gemini Advanced-Pakets zur Verfügung. Google verspricht jedoch, die Chat-Verlaufsfunktionen nach und nach für weitere Nutzerkreise zu öffnen – darunter auch Sprachversionen jenseits des Englischen und Kund:innen von Google Workspace.

Was fehlt in der Gratis-Version?

Trotz der großzügigen Completions sind nicht alle Enterprise-Features im freien Angebot enthalten. So fehlen etwa:

  • Integrationen in Google Cloud-Dienste, z.B. BigQuery-Exports oder Data-Pipelines direkt aus dem Code Assist heraus
  • Privat-Code-Quellen: Wer eigene Repositories als Trainingsgrundlage integrieren möchte, benötigt mindestens den kostenpflichtigen Standard-Plan
  • Erweiterte Produktivitätsmetriken, um etwa Team-Kollaborationen oder Code-Reviews zu tracken

Für viele Einzelanwender:innen dürften diese Einschränkungen allerdings verschmerzbar sein – insbesondere, wenn man im Wesentlichen schnelle Code-Generierung oder -Ergänzungen benötigt.

Fazit

Mit der Freigabe von Gemini Code Assist für Einzelanwender:innen macht Google einen deutlichen Schritt in Richtung einer breiteren KI-Akzeptanz bei Entwickler:innen aller Couleur. Besonders, wenn man GitHub Copilots stark limitierte Gratisversion zum Vergleich heranzieht, wirkt das neue Kontingent von 180.000 monatlichen Code-Vervollständigungen äußerst attraktiv.

Gleichzeitig zeigt Google, dass es um mehr als nur „Code-Vervollständigung“ geht. Features wie die verbesserte Chat-Historie und das multimodale Potenzial in Gemini Live sind Zeichen dafür, dass der Konzern auf eine durchgängige KI-Erfahrung setzt, bei der Sprach- und Programmier-Interaktionen immer weiter verschmelzen.

Für alle, die ein freies und üppig ausgestattetes KI-Coding-Tool suchen, könnte Gemini Code Assist eine echte Alternative sein. Ob sich Google damit langfristig an die Spitze setzt, wird sich zeigen. Doch eines ist sicher: Die KI-Revolution im Coding-Bereich bleibt spannend.