7 Mythen über virale Videos

Für jeden, der im Bereich des Online-Marketings tätig ist, ist sicherlich klar: Je öfter ein Video angesehen wurde, desto besser hat sich die enthaltende Nachricht verbreitet. Für Sie heißt das, dass Ihre Marke, Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung eine entsprechend große Anzahl an Sympathisanten gesammelt hat. Wenn Ihr Video sich exponentiell und ohne weiteres Zutun Ihrerseits verbreitet, spricht man von einem „viralen“ Video. Im Verhältnis zu der Zahl der täglich im Netz veröffentlichten Videos ist dieses Phänomen allerdings sehr, sehr selten.
Es gibt natürlich keine Geheimformel und keinen Trick, mit sich die virale Verbreitung eines Videos erzwingen lässt. Auch die zahlreichen Studien, die bereits über dieses Thema angefertigt wurden, liefern unterschiedliche und demzufolge irreführende Ergebnisse. Wir haben für Sie die sieben bekanntesten Mythen über virale Videos zusammengestellt – und wieviel Wahrheit eventuell darin steckt:

Mythos #1 – Es geht nur um Katzen, Babys und Flashmobs

Wenn Sie jemanden fragen, welche Videos ihm im Internet am besten gefallen, hat die Antwort mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Katzen, Babys oder einem tanzenden Flashmob zu tun. Folglich könnte man annehmen, dass hier der Schlüssel für die enorme Verbreitung von Internet-Clips verborgen liegt.
Dem ist aber leider nicht so. Vielmehr geht es hier um die hervorgerufenen starken Emotionen und die Verbindung, die die Zuschauer dadurch unbewusst mit dem Video herstellen. Hier liegt der wahre Grund, warum diese Filme so extrem häufig geteilt werden.

Mythos #2 – Je kürzer, desto besser

Angeblich leben wir in einer Zeit, in der sich niemand länger als ein Paar wenige Sekunden auf eine Sache konzentrieren kann. Aktuelle Hypes wie Instavideos und vor allem die sogenannten „Vines“, auch als 7-Sekunden-Videos bekannt, unterstreichen diese Behauptung mehr als deutlich.
Fest steht aber nach wie vor: Guter Content ist guter Content – und den gibt es in allen Formen und Größen. Wenn Ihr Video kreativ, informativ, emotional ansprechend und eventuell auch etwas offensiv ist, werden die Menschen es schauen. Betrachtet man in diesem Zusammenhang die zehn auf häufigsten geteilten Online-Videos aller Zeiten, wird klar, dass die durchschnittliche Laufzeit hier bei etwa 2,5 Minuten liegt. Das sind 2,5 Minuten, die die Leute problemlos zu investieren bereit sind. Man könnte also stattdessen behaupten: „Je besser, desto besser“.

Mythos #3 – Nur witzige Videos schaffen es auf den Sharing-Olymp

Humor ist – da besteht kein Zweifel – eine der effektivsten Möglichkeiten, um mit Online-Videos emotionale Regungen bei den Zuschauern hervorzurufen. Jeder liebt es, zu lachen. Die Gefahr liegt hier aber darin, es zu angestrengt zu versuchen. Wie Ihnen jeder Comedian bestätigen wird: Die Menschen zum Lachen zu bringen, ist ein harter Job.
Wie bereits erwähnt, geht es auch hier darum, eine Emotion hervorzurufen. Um welche es sich dabei handelt, ist prinzipiell egal. Konzentrieren Sie sich also nicht so stark auf Humor, sondern versuchen Sie, eine anregende und inspirierende Geschichte zu erzählen, welche die Zuschauer emotional beansprucht.

Mythos #4 – Die Marken-Präsenz sollte minimal bleiben

Das mag vor einigen Jahren noch so gestimmt haben. Natürlich sollten Sie sich mit der Marken- und/oder Produktpräsenz im Video zurückhalten und die Zuschauer nicht mit der Meldung „Wir machen Werbung für…“ erschlagen. Das würde die Zuschauer zu sehr von der Kernaussage der Geschichte oder deren kreativen Ansätzen ablenken.
Heute sieht die Sache etwas anders aus. Wenn Sie gute und fesselnde Inhalte präsentieren, akzeptieren die Zuschauer die Markentransparenz ohne Einwände. Neuesten Statistiken, basierend auf den Daten der „Unruly Viral Video Chart“, zufolge werden kommerzielle Videos aus denselben Gründen geteilt, wie nicht-kommerzielle.
Ein gutes Beispiel für kommerzielle Videos mit offensichtlicher Markenpräsenz:

Mythos #5 – Ohne YouTube geht’s nicht

Oftmals wird YouTube als Synonym für Online-Videos genannt. Die Video-Plattform scheint für viele Leute das heilige Land der Internet-Clips darzustellen. Die Realität sieht allerdings anders aus.
Seit dem Launch von Facebook-Video und anderen Webseiten wie Vine und Instavideo hat sich in der Welt der Online-Videos viel geändert. Der Marktanteil von YouTube ist seitdem signifikant gesunken. In Zahlen heißt das: Wo, laut comScore, im Januar 2012 noch 46,5% der Online-Videos auf YouTube zurückzuführen waren, sind es seit Ende 2014 nur noch 24,3% – Tendenz sinkend. Rechnet man den aktuellen Marktanteil von Facebook hinzu, bleiben aber noch immer ungefähr zwei Drittel aller Online-Videos übrig, die außerhalb von YouTube und Facebook, also im „Open Web“ veröffentlicht wurden.

Mythos #6 – Videos werden selbständig „viral“

Hierbei handelt es sich um eines der größten Missverständnisse im Zusammenhang mit viralem Content. Oftmals wird es so dargestellt, als wäre das einfach so passiert, quasi durch glückliche Fügung oder einen Zufall. Auf YouTube beispielsweise ist es tatsächlich sehr selten, dass ein Video aus dem Nichts auf einmal zum Klick-Hit wird.
Vor allem Ihre Reichweite und die genutzten Verbreitungskanäle spielen hier eine extrem wichtige Rolle. Wie ein Feuer braucht auch Ihr Video einen gewissen Katalysator, um sich von einer Glut zum selbstständigen Brand zu entwickeln. Nutzen Sie hier Ihre eigenen Kanäle und schrecken Sie nicht davor zurück, auch zusätzliche Verbreitungswege zu erschließen – selbst wenn dadurch zusätzliche Kosten für Sie entstehen.

Mythos #7 – Berühmtheiten steigern Ihr Sharing-Potential

Der Irrglaube, das Einbinden von Weltstars steigere die Reichweite und das Sharing-Potential Ihres Video-Contents, ist weit verbreitet. Auch hier lässt sich erneut sagen, dass nicht die Akteure Ihres Videos, sondern die Kernaussage und die Geschichte, die erzählt wird, die Zuschauer fesseln und überzeugen.
Das Engagieren von Berühmtheiten lässt sich also als Geldverschwendung beschreiben. Laut der „Unruly Viral Video Chart“ enthalten nur 13 der 100 meistgeteilten Videos Beiträge von Stars. Konzentrieren Sie sich und Ihre finanziellen Ressourcen also auf die kreativen Aspekte und die professionelle Ausarbeitung Ihres Video-Contents.

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